Unsere Reihe „Englische Stilmöbel bei chesterfieldmoebel.de“ geht in die nächste Runde. Heute im Blog: die englische Kommode.
Jeder hat vermutlich eine Idee, wie eine klassische Kommode aussieht oder gar eine in der eigenen Einrichtung vertreten. Wieso sollten Sie sich also einen Beitrag über ein Möbelstück durchlesen, welches so… selbstverständlich geworden ist? Ganz einfach, weil die Geschichte der englischen Kommode gar nicht einmal so weit zurückreicht und äußerst spannend ist. Wussten Sie beispielsweise, dass die Briten unter „commode“ etwas ganz anderes verstehen als wir unter „Kommode“? Mehr dazu aber erst später.
Was wir als „Kommode“ bezeichnen wird in der englischen Sprache als „chest of drawers“ gehandelt. Der englische Ausdruck liefert auch gleich einen Hinweis auf den Ursprung des Möbelstücks, welches sich tatsächlich aus einer „chest“ – einer Truhe – heraus entwickelte. Die Truhe war vor der klassischen Kommode ein reguläres Möbel, welches der Aufbewahrung oder des Transports seiner Inhalte diente. Größere Truhen wurden ab dem 15. Jahrhundert für eine bessere Sortierung im Inneren mit Fächern und Einlegekästen ausgestattet, mit dem Aufkommen und der wachsenden Beliebtheit von Schubladen wurden die Truhen im Sockel zusätzlichen auch mit diesen im Sockel nach und nach ergänzt. Obwohl dieses Modell während der Renaissance in ganz Europa Verwendung fand, wurde vor allem in England das Konzept aufgegriffen und weiter verfeinert. Die „chest“ wurde mit weiteren Schubladenreihen immer weiter erhöht und erhielt schließlich ihre ganz eigene Bezeichnung: die mule chest. Erst ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde der Truhen-Aufsatz aus dem Konzept entfernt und die englische Kommode – die „chest of drawers“ – geschaffen.
Die klassische Truhe.
Die klassische englische Kommode bestand aus insgesamt vier Schubladenreihen: drei einzelne, lange Schubfächer in den unteren drei Reihen mit unterschiedlichen Tiefen und zwei kleineren Schubladen in der obersten Reihe, die direkt nebeneinander lagen. Einige Modelle besaßen zudem eine ausfahrbare Platte in der Ablagefläche, um diese zu erweitern. Die englische Kommode war voll und ganz auf Praktikabilität und Funktionalität ausgelegt, weshalb sich der Begriff „Kommode“ in unserem Sprachgebrauch auch durchgesetzt hat. Die Bezeichnung geht nämlich auf das französische Adjektiv „commode“ zurück, welches sich mit „einfach“ oder „praktisch“ übersetzen lässt.
Auch als englische Stilmöbel sind die Kommoden aus heutigen Tagen auf Funktionalität ausgelegt, indem sie so viel gut nutzbaren Stauraum anbieten wie nur möglich. Dabei haben sie aber nie etwas an Ästhetik einbüßen müssen, denn auch bei diesem Möbelstück bewies seit jeher die englische Möbelbaukunst ihr Können. Was dekoriert und verziert werden konnte, wurde aufgehübscht. Modellvariationen mit gebogenen Fronten in Form von „serpentine fronts“ oder „bow fronts“ wurden gängige Erscheinungsbilder, Laubsägearbeiten („fretwork“) und Intarsien prägten je nach Mode und Zeitgeist die Aufmachung der Möbelstücke. Englische Stilmöbel treten dieses Erbe ihrer Vettern vergangener Tage würdevoll an. Im Vergleich zu herkömmlichen Modellen sind sie qualitativ gesehen nicht nur besser beschaffen und langlebiger, sondern um einiges edler und prunkvoller designt. Auch heute noch ist die englische Kommode ein Vorzeigestück ästhetisch ansprechender und gleichzeitig auf Funktionalität ausgelegte Möbelbaukunst.
Eine klassische englische Kommode.
Tallboy? Commode? Sideboard?
Die klassische Kommode ging also aus der regulären Truhe im 17. Jahrhundert hervor, wie auch viele andere Möbelstücke, die ganz eigene Bezeichnungen tragen. Was wird also nun als „Kommode“ gehandelt und was nicht? Wo liegen die Unterschiede?
Eine sehr frühe Variation der klassischen „chest of drawers“ ist der sogenannte „tallboy“, in Amerika auch als „highboy“ bekannt. Als eine Art „double chest of drawers“ stellt er eine sehr hohe Kommode dar, die über mehr Schubladen verfügt und oftmals auf einem Untersatz mit filigran ausgearbeiteten Beinen („turned legs“) steht. Das Gesamtbild des Möbelstücks wird in der Regel mit einem prunkvollen Gesims oberhalb der obersten Schubladenreihe abgerundet. Der Tallboy ist damit eine besonders große Kommoden-Variation, die besonders viel Stauraum bietet und in jeder Einrichtung ein eindrucksvoller klassischer Eyecatcher ist. Auch in diesem Modell ist Funktionalität mit Ästhetik auf gekonnte Art und Weise zusammengeführt worden.
Genauso praktisch sind Sideboards oder auch Buffets, die sich im gleichen Zeitraum aus der Truhe heraus entwickelt haben wie die klassische Kommode. Der Unterschied zwischen den beiden Möbelstücken ist die Aufteilung der Stauräume. Während eine Kommode ausschließlich aus Schubladen besteht, besitzt das Sideboard kleine Schränkchen, die mit Türen ausgestattet sind. Die Kommode hatte ihre Hochzeit im 18. Jahrhundert, das Sideboard erreichte seine größte Popularität erst im 19. Jahrhundert, als mehr und mehr Haushalte in der Lage waren, ein Esszimmer einzurichten. Es diente dann der Aufbewahrung von Geschirr, Besteck und anderen Utensilien, die für das gemeinsame Speisen benötigt wurden. Die funktionale Ausrichtung sowie die Optik der beiden Möbelstücke drifteten somit schnell auseinander, sodass sie als vollkommen unterschiedliche Arten gehandelt wurden.
Nun aber zur „Commode“ und warum die Briten vielleicht schmunzeln werden, wenn von ihr im Englischen die Sprache ist. Zwar wird der Begriff auch für die französischen Varianten der klassischen englische Kommode verwendet, doch die gängigste Bedeutung hinter dem Wort geht auf das späte 18. Jahrhundert zurück – wo „Commode“ einen kleinen Nachtschrank beschrieb, in dem der Nachttopf aufbewahrt wurde.
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